- Nachhall
- Hall
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Nach|hall 〈m. 1〉1. mehrmaliges, schnell aufeinanderfolgendes Echo2. Nachklang, Weiterklingen nach Beendigung der Schallerzeugung3. 〈fig.〉 Wirkung* * *
Nach|hall, der; -[e]s, -e <Pl. selten>:langsam leiser werdendes Weiterklingen eines Tones.* * *
INachhall[auch Hall], Nachklingeffekt in einem Raum, der von den vielen, in dichter zeitlicher Reihenfolge beim Hörer eintreffenden reflektierten Schallanteilen bewirkt wird. Im Gegensatz zum Echo verschmilzt der Hall mit dem Primärschall. Die Nachhallzeit eines Raumes hängt von seinem Volumen und der Beschaffenheit seiner Begrenzungsflächen (mehr oder weniger schallschluckend) ab. Für Musik unterschiedlicher Genres und Stilepochen werden verschiedene Nachhallzeiten als optimal angesehen. So sind z. B. Zuschauerräume in Opernhäusern in der Regel weniger hallig als Konzertsäle. Die günstigste Nachhallzeit für große Konzertsäle liegt bei zwei Sekunden. Kirchen können Werte von mehreren Sekunden aufweisen. Wohnräume sind mit einer Nachhallzeit um 0,7 s »trocken«. Da für musikalische Zwecke optimale raumakustische Verhältnisse sowohl bei Aufnahmen als auch bei Liveveranstaltungen selten existieren und durch elektrische Tonübertragungsanlagen nur bedingt oder gar nicht genutzt werden können, bedient man sich in diesem Fall verschiedener Möglichkeiten der künstlichen Hallerzeugung (Hallgerät).IINachhall,das Abklingen des Schalls in einem geschlossenen Raum nach Ende der Beschallung (d. h. auch in Beschallungspausen). Der Nachhall hängt von vielen Faktoren ab, u. a. von der Gesamtinnenfläche des Raums (Wände und Gegenstände) und seinem Volumen, dem Schallabsorptionsgrad im Raum sowie der Feuchtigkeit und Temperatur der Luft (und damit deren Dämpfungseigenschaften). Die Nachhallzeit, eine wichtige Kenngröße der Raumakustik, ist definiert als das Zeitintervall, in dessen Verlauf die Schallenergiedichte im Raum auf den zehnmillionsten Teil abnimmt. Praktisch wird im Allgemeinen der Schalldruckpegel gemessen, und die Nachhallzeit ist die Zeitdauer, in der dieser um 60 dB abfällt. - Bei zu kurzer Nachhallzeit wirkt eine Schalldarbietung (z. B. Sprache, Musik) leer und flach, bei zu großer Nachhallzeit ist der Nachhall störend. (Anhall)* * *
Nach|hall, der; -[e]s, -e <Pl. selten>: langsam leiser werdendes Weiterklingen eines Tones: Die moderne Aufnahmetechnik erfordert häufig künstlichen N. (Funkschau 20, 1971, 2083); Ü wohl keiner hat so viel literarischen N. gefunden wie der Fall Kaspar Hauser (NJW 19, 1984, 1098).
Universal-Lexikon. 2012.